Island: So läuft unsere Pkw-Reise

(mehr Fotos von unserer Pkw-/Hotelreise hier)

 

11. August

Last day

Heute steht Reykjavik auf dem Programmzettel. Bei herrlichstem Wetter fällt uns der Abschied von der so schönen "Insel aus Feuer und Eis" doppelt schwer. Die Fernsicht heute ist einfach umwerfend: wir können übers Meer sogar 100 Kilometer weit schauen bis zur Snaefellsness-Halbinsel, wo wir an unserem zweiten Reisetag waren. Es ist, als ob uns der dortige Gletscher verabschieden möchte.
Egal, heute besuchen wir die Hauptattraktionen der Inselhauptstadt. Die riesige Hallgrimskirche, die wir gestern Abend noch beim Sonnenuntergang leuchten sahen, der alte Hafen mit den Fischer- und Walfangbooten, die glitzernde Perlan (Reykjaviks Wasserspeicher) mit einem 360° Rundumblick über Stadt und Meer, das Regierungsviertel mit Botschaften und Rathaus, das Weiße Haus (die Abrüstungsverträge wurden hier unterzeichnet), das neue Kulturzentrum Harpa mit der faszinierenden Glasfassade direkt am Hafen usw. usw. In den lebhaften Einkaufsstraßen mit ihren schnuckeligen Häuschen tragen die hübschen jungen Frauen außergewöhnlich auffallende Mode: nicht nur in meinen Augen recht gewagt von der Zusammenstellung her. Entsprechend viele kleine Boutiquen warten auf Kundschaft. Den letzten Tag lassen wir ausklingen im strahlenden Sonnenschein vor einem gemütlichen Café in der Fußgängerzone - die Sonne geht erst nach 22.00 Uhr unter.
Liebe Reisegruppe, ihr habt es mir wieder einmal sehr leicht und angenehm gemacht! Mir hat unsere gemeinsame Inselumrundung sehr viel Spaß gebracht. Und ich weiß: euch auch. Vielen lieben Dank für alles, ihr ward einfach nur klasse! Ich freue mich auf unser Wiedersehenstreffen im Herbst.

 

10. August

Zurück nach Reykjavik

Eine kurze Etappe heute. Nach unserem Erholungstag gestern fahren wir heute in Islands Hauptstadt Reykjavik ("Rauch-Bucht"). Aber nicht auf direktem Weg, wir wollen ja was erleben, sondern entlang des Golden Circle. Die Ortschaft Geysir ist einen Stopp wert. Warum? Nach dieser kleinen Ortschaft, in der es Geysire gibt, sind weltweit alle anderen Geysire benannt. Und dann noch ein Wasserfall. Kommt, Leute: einer geht noch! Es ist der letzte unserer Rundreise und einer der Schönsten: Gulfoss (Goldener Wasserfall). Bei Wind, der einem fast den Atem raubt, stehen wir und bewundern die Wassermassen. Leider erleben wir ihn bei Wolken und ohne Regenbogen, von dem sein Name herrührt. Und das Foto? Ein Fake, wir haben ein Schild abfotografiert. Habt ihr gar nicht bemerkt, oder? Nach einem Umweg über den Kerid-Krater, dem letzten Vulkankrater unser Reise, erreichen wir das blumenreiche Hveragerdi. Quasi die blühende Gartenstadt im Süden Islands. Hier gibt es neben herrlichen Blumen auch etliche Gewächshäuser, die mit warmem Thermalwasser aus dem Boden beheizt werden, so dass sogar Paprika und Tomaten hier wachsen können. Den Tag lassen wir ausklingen beim Sunset über dem Hafen von Reykjavik.

 

09. August

Danke, Björn!!!

Heute bleiben unsere Autos stehen. Björn holt uns ab. Es geht im Bus ins Hochland. Nach Landmannalaugar. Eines der Top-Ziele Islands, abgelegen und nur auf üblen Pisten erreichbar. Eine private Chartertour nur für uns. Schon die Fahrt eine Attraktion. Vorbei an der Hekla, einem großen Vulkan, dessen Ausbruch längst überfällig ist. Björn versteht es fabelhaft, uns die Geologie, Historie, Fauna und Flora dieser Gegend näher zu bringen. Nach längerer Fahrt mit vielen Fotostopps erreichen wir das farbenfrohe Landmannalaugar. Die Berge, Felsen, Lava und Seen leuchten in herrlichen Farben bei strahlendem Sonnenschein. Björn nimmt uns mit auf eine zweistündige Wanderung. Durch ein Lavafeld, über Stock und Stein vorbei an dampfenden Schlammlöchern und Aschebergen geht es zurück durch ein enges Flusstal - einfach nur herrlich! Auf dem Rückweg vertreibt Björn uns die Zeit mit kurzweiligen Gedichten und isländischem Liedgut. Ein rundum gelungener Tag heute!

 

08. August

Highlight-Tour

Nur eine kurze Fahrtstrecke, aber voller Attraktionen. Landschaftlicher, kultureller, geologischer, biologischer  Art.
Den Anfang macht der Basaltfußboden unweit unserer Unterkunft: Kirchenboden genannt. Und wer dort war, der weiß, warum es da so heißt. Unaussprechlich der nächste Punkt: Fjaðrárgljúfur. Eine imposante Schlucht voller Felszinnen, die es zu erwandern gilt. Nahe dem südlichsten Punkt unserer Reise, der kleinen Stadt Vik, beginnt ein spektakulärer Küstenabschnitt. Reynir und Dyrhólaey heißen die Attraktionen. Basalthöhlen, schwarze Strände, eine Halbinsel mit Felsbögen, fantastische Ausblicke auf Gletscher im Hintergrund, die Westmänner-Inseln und das offenes Meer. Dann noch Wasserfälle: Skogafoss und Seljalandfoss. Diese Highlight-Tour heute dann noch garniert mit leckerem Kuchen aus tollen Cafés, interessanten Museen (Heimat-, Vulkan- und Transportmuseum) mit herrlichen Exponaten und den letzten Puffins unserer Reise: die süßen Papageientaucher, die wir alle ins Herz geschlossen haben, sind fast zum Greifen nah. 

 

07. August

November

Au weia...
Grade heute...
Gletscherlagune Jokulsarlon. MIt darin treibenden Eisbergen im Sonnenschein.
Und der wunderschöne Skaftafell-Nationalpark. MIt Wald, Wasserfällen und Wanderwegen.
Tolle Ausblicke von der Ringstraße auf die Ausläufer des Vatnajökull.
Das alles ist unsere Vorstellung des heutigen Tages. Und stattdessen? Novemberwetter wie in Norddeutschland. Pausenloser Regen. Und Wind, das alles bei ca. 13° C. Irgendwie nicht das, was wir uns erhofft haben.
Aber egal: die Gletscherlagune erkunden wir trotzdem mit einem Amphibienfahrzeug. Dem Skaftafell-Nationalpark statten wir einen (zu kurzen) Besuch ab. Im dortigen Café wärmen wir uns mit der Soup of the Day auf. Und ansonsten machen wir uns heute mal einen faulen Tag. Muss auch mal sein. Nachdem wir unsere Unterkunft in einen Wäschetrockenraum verwandelt haben. Als Stimmungsaufheller gönnen wir uns unsere Lieblings-Naschies hier auf Island: Schokalade außen drumherum, Lakritz innen drin - hammerlecker! Und gleich geht´s zum gemeinsamen Dinner hier auf dem ehemaligen Bauernhof, der heute als unser Übernachtungsort fungiert.

 

06. August

Steinreich

Tiefhängende Wolken zum frühmorgentlichen Start, Sonnenschein zwischendurch und durchwachsen am Zielort: das Wetter wurde immer besser unterwegs. Zum Glück: für unsere Panoramafahrt entlang der Südostküste brauchen wir gute Sicht. Europas größter Gletscher Vatnajökull begrüßt uns schon aus großer Entfernung und wird die nächsten Tage unser Begleiter bleiben. Kleine Örtchen mit Museen und Cafés laden zum Verweilen ein, ebenso Wasserfälle und tolle Strände. Eine abwechslungsreiche Fahrt ist das heute!
Ein nachgestelltes Wikingerdorf liegt auf dem Weg zur Küste von Stokksnes, wo wir nach Robben und Seevögeln Ausschau halten.
Petra Sveinsdottir besuchen wir auch unterwegs - jedenfalls die Stein- und Mineraliensammlung, die sie der Nachwelt hinterlassen hat. Beeindruckend, die Ausstellung. Und beeindruckend wohl auch ihre Sammelwut... Steinreich war sie mit Sicherheit, die alte Dame.

 

05. August

Ostfjorde

Auch wenn das Wetter heute zunächst nicht mitspielt - die Fahrt in die Ostfjorde ist dennoch beeindruckend. Karge Landschaft, soweit das Auge reicht, ab und zu ein Blick auf das offene Meer. Hier ist das "Armenhaus" Islands: kaum bewohnt, teilweise Einöde, aber sehens- und erlebenswert. Unvermittelt taucht dann Egilsstadir auf. Eine richtige Stadt voller Leben - obwohl die Fähre von Festland-Europa erst in zwei Tagen hier ganz in der Nähe eintrifft und der Ort dann förmlich überschwemmt wird mit Touristen. Unser heutiges Tagesziel heißt Neskaupstadur: ein kleines Örtchen am Ende der Welt. Zumindest die Straße endet hier, weiter geht es nur zu Fuß. Bis vor wenigen Jahrzehnten nur per Schiff erreichbar, genießt man heute die serpentinenreiche, abwechslungsreiche Strecke bis hierher. Nicht weit von unserem Hotel ein Naturreservat: blühende Blumenwiesen, steile Felsen, schroffe Küste und viele Seevögel. Von Wanderwegen aus kann man die Landschaft erkunden. Wir kletterten halsbrecherisch, gesichert von in den Felsen befestigten Ketten, hinunter an das tosende Meer. Zurück ging es durch eine von der Brandung gebildeten Felshöhle, die nur bei Ebbe passierbar ist - Herzklopfen ob der waghalsigen Kletterei und brausenden Wellen inklusive. Immerhin sind wir heute in der östlichsten Ortschaft Islands (Neskaupstadur), nachdem wir gestern noch in der nördlichsten (Raufahöfn) waren. Ok, die südlichste folgt noch übermorgen (Vik i Myrdal) und den westlichsten Punkt Islands bzw. Europas (Latrabjarg) hatten wir schon längst. Mehr geht nicht!

 

04. August

Fast am Polarkreis

Unsere heutige Fahrt führt uns bis fast an den Polarkreis heran. Wir sind am nördlichsten Punkt unserer Reise und selbst hier zeigt das Thermometer heute Nachmittag noch zweistellige Temperaturen: wir sind Glückskinder, was das bisherige Wetter angeht und wissen das auch sehr zu schätzen!
Nach der gestrigen Walbeobachtungsfahrt sind wir heute noch im Walmuseum. Absolut lohnenswert und die Aussage des Reisebuchverlages, dieses hier wäre eines der weltbesten Walmuseen, kann ich nur unterschreiben: ein wirkliches Muss ist der Besuch hier! Riesig die Ausstellungsstücke: so wie hier der originale Unterkiefer eines gestrandeten Pottwales.
Die weitere Fahrt führt uns nach Asbyrgi: der Sage nach bilden die Felsen hier einen Hufeisenabdruck. Ich sage es in meiner, also der Husbyer Mundart: es ist von Gott Odin sein achtfüßiges Pferd sein Fußabdruck! Ja, ich weiß: grammatikalisch verbesserungsfähig, aber wer´s nicht versteht, darf mich gern ansprechen und nachfragen! Im Hufabdruck gibt es ein kleines Wäldchen und einen hübschen See - unser Abstecher hierher ist nicht vergebens.
Das Beste zum Schluss: unser Hotel im hohen Norden. Ich kenne es noch vom letzten Jahr, wollte unbedingt wieder hierher. Von außen zwar pfui, von innen aber hui! Dazu ein Fischbuffet vom Feinsten - spontan von der Küchenmannschaft als Dinner für meine Gruppe angerichtet und mit Applaus von all meinen Mitreisenden bedacht! Die Bedienung flink, kompetent und freundlich, der Küchenchef einfach eine Wucht: Kompliment! Von 100 möglichen Punkten vergeben wir 120! Bestnote!!!
Und mir wurde bestätigt: für meine Reise 2015 sind unsere Zimmer bereits fest reserviert!

 

03. August

Rund um Myvatn

Der Mückensee, auf isländisch Myvatn, hat so viel Interessantes und Abwechslungsreiches zu bieten, dass meine Mitreisenden mich fragen, warum wir statt unserer zwei nicht noch drei weitere Tage hier bleiben können.
Der Myvatn liegt im Osten Islands und viele ausländische Touristen auf Kurzurlaub, die lediglich Reykjavik und den bekannten Goldenen Kreis besuchen, wissen gar nicht, was ihnen hier so alles Schönes entgeht: hübsche Thermalgebiete, dampfende Geothermal-Kraftwerke, blubbernde Schlammlöcher, bunte Schwefelquellen,  die lange Kontinentalspalte zwischen Amerika und Europa, zu beisteigende Vulkankrater, riesige Lavafelder, kleine Pseudokrater, zum Baden einladende Thermalbäder, süße kleine Wäldchen und noch vieles mehr. Wenn man nicht aufpasst, verschlucken zischende Fumarole mit übel stinkenden Dämpfen sogar, wie man sieht, fast den Reiseleiter... Und weit ist es bis nach Husavik, der heimlichen Wal-Hauptstadt Islands, auch nicht von hier: wir erleben bei einer Whalewatching-Tour aus der Nähe die niedlichen Puffins und riesigen Buckelwale bei einer so ruhigen See, das sie mich fast an den heimischen Dorfteich in Husby erinnert.

 

02. August

Wasserfälle

Godafoss, Dettifoss, Sellfoss: in dieser Reihenfolge fahren wir einige der bekanntesten Wasserfälle Islands an. Und warum sie zu den bekanntesten gehören, ist jedem Betrachter sofort klar, wenn er vor ihnen steht. Sie sind nicht nur richtig schön, sondern vor allem die beiden Letztgenannten beeindrucken durch ihre gewaltigen Wassermassen - es ist die schiere Gewalt, was man dort zu Gesicht bekommt. Wobei der Dettifoss auch noch der größte europäische Wasserfall ist. Er gibt uns heute, genau wie der Godafoss ("Götterwasserfall"), die seltene Chance, sie mit farbenprächtigem Regenbogen wegen ihrer riesigen Gischtwolken bewundern zu können. Aber nur, wenn man sie von der richtigen Flußseite aus bewundert - klar habe ich meine Mitreisenden alle noch schnell entsprechend instruiert heute Morgen! Wir verbringen die nächsten beiden Tage im Gebiet des Mückensees (Myvatn), wo es jede Menge Unternehmenswertes zu erleben gilt!
Wie ihr seht, ist mein "mobiles Büro" hier auf Island mit mir on tour: für meine Gäste ist es Urlaub, für mich (auch) Arbeit. Aber bei dieser Aussicht aus dem Hotelfenster gibt es wohl Schlimmeres. Ich habe einen Traumjob: zugegeben!

 

01. August

Auf Robbenjagd

Selbst wenn es so aussieht: nein, auch hier auf Island robben die Robben nicht robbend über die Straße! Uns macht das Schild neugierig, wir gehen auf Robbenjagd. Auf fotografische - nicht, dass wir uns missverstehen. Nun ja, wir finden sie auch: eine große Robbenkolonie sonnt sich am Strand. Allerdings: bei meinen Reisen durch Australien und Neuseeland kommen wir bedeutend näher an diese possierlichen Tiere heran, nämlich quasi direkt auf Tuchfühlung.
Der Drachenfelsen Hvitserkur beeindruckt wohl nur die Isländer, die die entsprechenden Sagen dazu kennen. Für uns ist es ein Fels im Wasser mit zwei Torbögen. Der Torfhof Glaumbaer steht als nächstes auf unserem Programmzettel, bevor wir uns in Ruhe Akureyri, Islands größte Stadt hier im Norden, anschauen. Insbesondere der Botanische Garten und die Kirche sind sehenswert, bevor wir uns dann für unser Dinner ein schönes Lokal aussuchen. Übernachten werden wir heute direkt am Eyjafördur - der Blick aus dem Zimmerfenster schweift über das Wasser hinüber auf die schneebedeckten Berge. Leichte Wolken glühen rot beim Sonnenuntergang.

 

31. Juli

Unsere Ponderosa...

Wie die Islandpferde zu Island gehören, gehört auch der Aufenthalt auf einer Pferdefarm zu einem zünftigen Islandurlaub. Wir übernachten heute auf unserer kleinen Ponderosa. Mit der Möglichkeit, den "4. Gang" dieser kleinen Pferdchen kennenzulernen: außer Schritt, Trab und Galopp beherrschen die zotteligen Vierbeiner noch das Tölten. Mal schauen, ob sich heute oder morgen früh einer meiner Mitreisenden traut, das einmal auszuprobieren! Die Farm heute heißt Gauksmyri, ist idyllisch gelegen und hat eine richtig schnuckelige Wohnzimmer-Atmosphäre. Heute Abend wird es ein leckeres Grill-Buffet geben - da freue ich mich schon die ganze Reise drauf!
Heute ist mehr oder weniger ein reiner Fahrtag. Von den abgelegenen Westfjorden ist es ein ganzes Stückchen hierher zu fahren. Aber egal: die Landschaft und die Ausblicke, zumal bei Sonnenschein, entschädigen für alles!

 

30. Juli

Westfjorde: wunder-, wunderschön!

Am frühen Morgen gehen wir alle auf´s Schiff: "Baldur" heißt die Fähre, die uns hinüber in die Westfjorde bringt. Nach kurzer Überfahrt, zwar mit einer "steifen Brise", aber bei blauem Himmel mit bestem Sonnenschein und begleitet von vielen Papageientauchern (Puffins), erreichen wir den klitzekleinen Fährhafen am nördlichen Breidafjord. Von hier aus starten wir sofort zum bekannten Vogelfelsen Latrabjarg. Nicht nur, um uns die nistenden kleinen süßen Vögelchen nochmals aus der Nähe anzuschauen, sondern auch, um die wirklich schöne, einmalige Landschaft hier genießen zu können. Sagenhafte Ausblicke auf blaue Förden, steile Felswände, strahlendweiße Schneefelder: einfach nur klasse! Weit ab vom Schuss, fern ab von größeren Orten. Wir sind unabhängig unterwegs, haben genügend Zeit für das "wahre" Island. Und haken nicht nur fix wie die Massentouristen die Hauptsehenswürdigkeiten ab. Über staubige Schotterpisten erreichen wir danach noch den herrlichen Wasserfall Dynjandi, der uns am späten Nachmittag mit seinem bunten Regenbogen begrüßt. Wieder ein voller Erfolg, der heutige Tag!

 

29. Juli

Kurzer Abstecher in den Winter

Auf Island ist Hochsommer. Zum Glück nicht so heiß wie derzeit in Deutschland, aber immerhin. Und die Sonne strahlt heute den ganzen Tag vom blauen Himmel. Dennoch: ein kurzer Abstecher in den Winter muss sein: unweit des Gletschers Snaefellsnessjökull sind oben auf der Passstraße große Schneefelder beidseits der Straße.
Heute steht bei absolut perfekten Bedingungen die Umrundung der Halbinsel Snaefellsness an. Besteigung eines kleinen Vulkankraters, schwarze Kieselstrände, einsame Seen, tolle Felsformationen mit Torbögen, Säulen und Höhlen, ein Küstenwanderweg entlang der brütenden Vogelkolonien und noch vieles mehr. Dazu eine Weitsicht, die einfach nur fantastisch ist. Überragt wird die ganze Szenerie vom hier alles bestimmenden Gletscher Snaefellsnessjökull.

 

28. Juli

Abgehakt: die ersten "Markenzeichen" Islands

Landestypische Markenzeichen hat Island so einige, die dieses Land ganz besonders machen. Schon an unserem ersten Fahrtag hakt jeder die ersten davon ab auf seiner persönlichen "to do-Liste". Die Fahrt führt entlang herrlich gelegener Hafenstädtchen, aber auch um Fjorde herum und ein Stück weit durch das Hinterland. So erhalten alle einen Eindruck von der Weite, der Abgeschiedenheit und der Einsamkeit, die große Teile dieser Insel beherrscht.
Die ersten erlebten Markenzeichen? Hier sind sie:

  • Stockfisch,
  • Schafe ohne Ende,
  • Thermalbäder, klein und schnuckelig
  • Shetlands, die eigentlich ja Islandpferde sind,
  • Thingvellier, die historisch-geologische Gedenkstätte,
  • verrottetes Haifleisch, zum Trocknen aufgehängt und essbar,
  • moosüberzogene Lavafelder, teilweise mit Heidepflanzen an geschützten Plätzen,
  • riesige Monstertrucks für das Hochland, neben denen meine Mitfahrerin, wie man sieht, ganz klein aussieht - obwohl ich sie extra auf einem Hocker platziert habe...

In unserem heutigen Hotel bleiben wir zwei Nächte: zuviel gibt es hier und in der Umgebung zu sehen und zu erleben!

 

27. Juli

Und los! 

Alle Gäste sind wohlbehalten hier eingetroffen. Alle Fahrzeuge sind rechtzeitig fertig geworden bei unserem Vermieter. Alles gut. Und los!    :-)
Wir fahren nur noch zum gemütlichen Farewell-Dinner. Ein schöner Abend, ein langer Abend, ein feuchtfröhlicher Abend. Mit leckerem "catch of the day": spotted catfish with baked potatoe with salad
Und auf dem Weg dorthin noch schnell ein Blick in die Blue Lagoon - sie liegt direkt auf dem Weg für uns. Auch wenn niemand von uns baden möchte: ein Blick muss sein. Und der lohnt sich auch.

 

 

 

Island: So verlief unsere Wohnmobilreise

(Mehr Fotos von dieser Traumreise hier!)

 

26. Juli

So fing alles an

Letzter Tag. Heute sind wir in Reykjavik. Islands Hauptstadt und auch größte Stadt der Insel aus Feuer und Eis. Mit einer Einwohnerzahl annähernd wie Bielefeld. Hier erreichten vor Hunderten von Jahren die Wikinger als erstes die Insel. Und an der Hafenstraße Saebraut steht ihnen zu Ehren das stilisierte Wikingerschiff.
Sightseeing und Shopping ist heute angesagt. Die Sehenswürdigkeiten sind in fußläufiger Entfernung voneinander und leicht erreichbar, ohne mit dem Wohnmobil fahren zu müssen.
Auf jeden Fall ein Muss ist die große Hallgrimskirkja, die die Innenstadt überragt und schon von weitem zu sehen ist. Und das Weiße Haus, in dem die Abrüstungsverträge zwischen Ost und West unterzeichnet wurden. Dann u.a. noch der Walfanghafen, das kleine Regierungsviertel und die neue Konzerthalle Harpa mit ihrem futuristischen Design.
Den Tag, ja die ganze Reise lassen wir ausklingen bei unserem gemeinsamen Farewell-Dinner. Morgen früh in aller Herrgottsfrühe sehen wir uns ein letztes Mal am Flughafen, aber der Termin für unser Wiedersehenstreffen im Herbst steht ja schon fest! Meine Reisegruppe war, wie sollte es auch anders sein, wieder eine klasse Truppe, mit der ich großen Spaß hatte - und meine Gäste waren untereinander auch mit Spaß und Freude dabei. Vielen Dank, Ihr Lieben, für diese tolle Reise!

 

25. Juli

Historisch. Geologisch. Religiös.

Þingvellir... Im gleichnamigen Nationalpark wunderschön gelegen. Und gar nicht mehr weit entfernt von Reykjavik. Das ist die bedeutendste Stätte Islands. Und es ist erschreckend wenig, was Island aus seinem wichtigsten historischen, geologischen und religiösen Ort gemacht hat.
An diesem Ort, wo heute ein Besucherzentrum mit Islandflagge steht, wurde das erste Parlament der Welt abgehalten. Das war im Jahr 930. Hier wurde die Religion Islands bestimmt, nämlich das Christentum. Auch vor ca. 1.000 Jahren. Und hier kann man die Kontinentalspalte zwischen Amerika und Europa besonders deutlich sehen, sogar zwischen den Kontinenten entlang laufen.

 

24. Juli

Der Goldene Kreis

"Das" Standardprogramm jedes Island-Reisenden: eine Fahrt entlang des Goldenen Kreises. Dementsprechend viele Besucher sehen wir heute - aber immer noch wenig im Vergleich zu anderen Urlaubsdestinationen. Hier kann man nämlich im Sauseschritt ganz schnell innerhalb eines Tages die drei Hauptsehenswürdigkeiten Islands abhaken und danach behaupten, im Land gewesen zu sein - so wie die Horden von Bustouristen, die hier entlang getrieben werden...
Der Goldene Wasserfall (Gulfoss): tosend rauschen gewaltige Wassermassen über zwei Felsklippen in die gähnende Tiefe - und golden leuchtet der Regenbogen der weithin sichtbaren Gischt: bei entsprechendem Wetter. Geysir: die nächste Attraktion. Schwefeldämpfe, zischende Quellen und zwei wasserspeiende Geysire - wobei regelmäßig nur der Strokkur heißes Wasser in die Luft schießt. Für die dritte Attraktion (Þingvellir) reicht uns heute die Zeit nicht mehr: wer Island gemächlich bereist, nimmt mehr davon mit nach Haus und jagt nicht durch´s Land. Den Þingvellir-Nationalpark passieren wir morgen auf dem Weg nach Reykjavik. Stattdessen wollen wir lieber gemütlich in der Sonne Kaffee trinken auf unserem schön gelegenen Campingplatz heute!

 

23. Juli

Auf ins Hochland, auf nach Landmannalaugar!

Ingo zeigt hier richtig Einsatz, aber nein: wir sind nicht  gehüpft oder gesprungen ins zweitgrößte Geothermalfeld Islands, sondern haben eine private Chartertour im Bus bis ins Hochland auf 600m über dem Meeresspiegel gemacht. Es ist einzigartig hier - wenn das Wetter mitmacht: und das tat es heute wieder!
Lava in überraschender Vielfalt, heiße Quellen, die zum Baden einladen, blaue Seen, grandiose Fernsicht von Bergen in allen Regenbogenfarben: ein absolutes Muss jeder Islandreise - zumindest wenn man so wie wir ein wenig Zeit mitgebracht hat!

Am "Tor zur Hölle" geht es vorbei: Islands aktivster und berühmtester Vulkan Hekla trägt diesen Beinamen völlig zu recht und ihr nächster Ausbruch ist längst überfällig. Von Asphalt- geht es auf Schotterstraßen über und dann nur noch auf üblen Pisten weiter durch die Einsamkeit. Erschreckend in ihren Ausmaßen, kaum ein Mensch ist zu sehen. Bach- und Flussdurchquerungen stehen an, bevor wir am Ziel ankommen und uns wundern, dass hier tatsächlich Betrieb herrscht. Nach einer abwechslungsreichen Rundwanderung durch interessante Felsformationen, Felder mit moosbedeckter Lava, vorbei an dampfenden und übel nach Schwefel riechenden Löchern zieht es einige von uns noch in die heißen Quellen eines Natur-Swimmingpools mit idealer Badetemperatur. Dieser Tag: ein absoluter Höhepunkt unserer Tour!

 

22. Juli

Wieder ein super Tag!

Die Sonne blendet morgens beim Blick aus dem Wohnmobilfenster. Aber was ist denn über Nacht passiert? Der Campingplatz hat sich durch nächtlichen Regen in eine Seenlandschaft bzw. Schlammwüste verwandelt. Egal: jetzt strahlt die Sonne!
Nachdem alle über die Nachbarkoppel den Platz verlassen haben, folgt ein Highlight dem nächsten. Noch in Vik: die drei Felsnadeln von Reynisdrangar. Spektakulär ragen die steinernen Finger aus dem Meer. Reynisverfi: die Höhlen am Strand mit hohen Basaltsäulen. Und am anderen Strandende dann Dyrhólaey: eine der markantesten Landschaftsschönheiten hier an der Südküste. Ein Felsbogen über dem Meer, Blick auf den Gletscher und jede Menge Puffins: hier sehen wir sie zum letzten Mal während unserer Tour. Mein "Lieblings-Wasserfall" auf Island: der Skogafoss - fotogen rauscht er über die Felskante in die Tiefe. Nebenan und unbedingt besuchenswert: das Heimatmuseum sowie das Transportmuseum. Letzteres mit umwerfend leckerer Marzipantorte - oder Lachs- bzw. Krabbenbrot: ganz nach Geschmack. Und einer geht noch, kurz vor unserem Tagesziel: der Seljalandfoss. Ein Wasserfall, den man buchstäblich "hintergehen" kann - und sogar noch mit schönem Regenbogen.
Und unser Campingplatz heute Abend steht dem von heute Morgen in nichts nach - mal schauen, wir bleiben erstmal zwei Nächte hier stehen!

 

21. Juli

Ganz, ganz tief im Süden!

Am westlichsten Punkt Islands, ja sogar ganz Europas waren wir bereits. Heute haben wir dann den südlichsten Punkt Islands erreicht und übernachten in Vik.
Es ist mehr oder weniger ein reiner Fahrtag, so macht es auch nichts, dass am späteren Nachmittag Hochnebel aufzieht - die herrliche Schlucht Fjadrargljufur mit ihrer tollen Aussicht konnten wir vorher noch genießen. Ansonsten: Wasserfälle und eeeeendlos lange Lavafelder rechts und links der Straße. Abwechslungsreicher wird es morgen und die nächsten Tage sowieso wieder werden.

 



 

20. Juli

Die richtige Entscheidung

Goldrichtig: unsere Amphibienfahrzeugtour auf den heutigen Tag zu verschieben. Petrus meint es mal wieder gut mit uns und so werden wir geweckt vom Sonnenschein - kein Vergleich zu gestern. Wir fahren die paar Kilometer zurück nach Jökulsárlón zur Gletscherlagune. Das erste Fahrzeug morgens ist unseres und einen deutschsprachigen Führer habe ich auch noch fix bestellt für unsere Reisegruppe. Er weiß über die Gletscher, das Eis, die Lagune und die Tiere eine Menge Interessantes zu berichten, so dass die Zeit auf dem Wasser wie im Fluge vergeht.
Der Nachmittag ist angefüllt mit den Aktivitäten, die wir gestern im Skaftafell-Nationalpark nicht mehr geschafft haben. Ansonsten: faulenzen ist angesagt! Ruhetage müssen sein auf einer solchen Reise. Es locken ein langes Sonnenbad und die gemütliche Kaffeepause mit Blick auf die weiß strahlenden Gletscher vor und hinter unseren Fahrzeugen. Hier lässt es sich aushalten! Gell, Hans-Jürgen?!?  

19. Juli

Wieder Sonne!

Jökulsárlón: darauf sind wir alle gespannt! Auf der Gletscherlagune sind wir heute Morgen für eine Amphibienfahrzeugtour eingebucht. Eisberge in allen Größen und unterschiedlichen Farben treiben auf dem Wasser, mit Chance sieht man Robben auf Heringsjagd und am offenen Meer auch einen Orca.
Aber das Wetter...! Es ist heute vormittag dort, nun ja, "verbesserungswürdig". Kurzfristig buchen wir auf morgen um, wir bereisen Island ja geruhsam und haben die Möglichkeit, spontan zu reagieren. Der morgentliche Regen tut unserer guten Laune keinen Abbruch, wie man sieht: eine tolle Reisegruppe habe ich da wieder beisammen und es bringt mir großen Spaß, mit Euch Island zu bereisen!
So haben wir heute schon Zeit für den Skaftafell-Nationalpark unterhalb des Vatnajökull. Gletscherzungen reichen bis fast zum Campingplatz. Hochmoore, kleine Wälder, Wasserfälle und hohe Berge sehen wir bei unseren Wanderungen. Alles schaffen wir heute nicht, aber wir bleiben ja zwei Nächte an diesem herrlichen Fleck Natur! Und ab Nachmittag reißt der Himmel wieder auf und die Sonne blinzelt zaghaft heraus.

 

18. Juli

Blindflug

Unser heutiges Etappenziel heißt Höfn. An der Südostküste Islands gelegen. Mit herrlichem Panoramablick auf den größten Gletscher Europas: Vatnajökull. Soweit die Theorie.

Die Fahrt geht los bei sonnigem, teils wolkigem Wetter. Die Ostfjorde sind bekannt für ihre Schönheit: Berge, Förden, Serpentinen und Tunnel, zwischendurch schweift der Blick weit hinaus auf das Meer. Nur wenige kleine Ortschaften säumen den Weg: Reydarfjördur, Faskrudsfjördur, Djupivogur – mit für uns lustigen isländischen Namen. Aber kaum soll der Vatnajökull ins Blickfeld kommen, beginnt der Blindflug: tiefliegende Wolken, Nebelschleier und Nieselregen. Nicht schön, aber das ist eben auch Island. Wer nur Sonne will, soll halt nach Malle reisen. Schön ist, dass das Wetter sich hier häufig verändert und ein weniger schöner Wettertag nicht gleichbedeutend mit langer Schlechtwetterperiode ist – morgen ist auch noch ein Tag! Wir beschließen den heutigen Fahrtag im nahegelegenen Restaurant mit einem gemeinsamen Hummer-, Lamm- und Fisch-Dinner sowie einigen Bier.

 

 

17. Juli

Halbzeit...

Die Zeit verrinnt wie im Fluge: wir hatten schon Halbzeit bei unserer Traumreise durch den hohen Norden! Aber keine Angst: das Beste kommt erst noch!
Inzwischen haben wir den Osten Islands erreicht und übernachten in Egilsstadir. Der Ort ist heute proppenvoll: die wöchentliche Fähre aus Dänemark ist angekommen. Zum Glück muss ich nicht mehr tagelang über den stürmischen Nordatlantik schippern, sondern reise bequem per Flieger hier an!
Erste Station nach unserer zweiten Myvatn-Übernachtung war der Lookout über das gesamte Gebiet, was wir die letzten beiden Tage erkundet haben. Es folgt das Thermalgebiet Hverir mit seinen unübersehbaren, nach Schwefel riechenden Dampfschwaden und den bunten blubbernden Schlammpools. Quasi gegenüber durchqueren wir das Geothermalkraftwerk am Krafla, dem gleichnamigen Vulkankegel, den es zu entdecken gilt. Grünes Wasser füllt den Krater. Ein Wanderweg erschließt den Kraterrand ebenso wie ein anderer das Thermalfeld Leirhnjukur. So, genug Thermal für heute, auf uns wartet schließlich noch der wasserreichste Wasserfall Europas: der Dettifoss. Einfach nur gewaltig, die ungeheuren Wassermassen zu beobachten, wie sie donnernd in die Tiefe stürzen und bei herrlichstem Sonnenschein einen bunt schillernden  Regenbogen zeigen.

 

16. Juli

Amerika!

Ja: fast! Hier verläuft die Kontinentalspalte: links die amerikanische, rechts die eurasische. Ich stehe also auf dem amerikanischen Kontinent. Mehr oder weniger. Und wer genau hinsieht, erkennt im Hintergrund den Uluru (vormals Ayers Rock). Ist er aber nicht, wartet bitte noch bis September: dann fliege ich mit einer Reisegruppe nach Downunder, durchquere den Kontinent - und werde mit Sicherheit hier, aber natürlich im Australien-Blog, Fotos vom Uluru zeigen!
Zurück zu Island: heute umrunden wir den Myvatn. Für alle Attraktionen benötigt man einen Tag. Wir sind ja in Urlaub, nicht auf der Flucht!
Zunächst der Hverfjall, ein fast symmetrischer Krater inmitten der Lavafelder. Er ist knapp 500m hoch und kann über lockeres Geröll bestiegen werden. Vom Wahrzeichen der Myvatn-Region hat man eine berauschende Sicht. Dimmobogir, so heißt eine der faszinierendsden Lavalandschaften Islands. Säulen, Skulpturen, Torbögen - und alles auf gut ausgebauten Wanderwegen erreichbar. Höfði, ein kleines Wäldchen direkt am Mückensee: jetzt wissen wir, warum es hier so heißt! Und dann kommen noch die Pseudokrater. Keine "richtigen", durch Vulkanismus entstandene Krater, sondern durch Gasexplosionen entstanden. Nicht zu vergessen das Myvatn Nature Bath (Jarðböðin við Mývatn), ein wunderschönes Thermalbad mit Blick über den Myvatn. Viel schöner, viel weniger los und obendrein noch viel günstiger als die Blaue Lagune bei Reykjavik!

15. Juli

Wo sind die Mücken?

Myvatn: Mückensee. Nachhilfe für alle nicht isländisch Sprechenden: Vatn heißt See. Und der Myvatn ist unser heutiges Tagesziel. Wir stehen direkt an einem großen Lavafeld mit Blick über den Myvatn. Von Mücken weit und breit keine Spur. Selbst wenn sie da wären: die Mücken vom Mückensee beißen und stechen nicht. Also alles ist gut!
Akyreyri verlassen wir morgens bei strahlendem Sonnenschein. Sogar zwei große Kreuzfahrtschiffe liegen heute im Hafen. Vorbei an Laufas mit seinen Torfhäusern und dem niedlichen kleinen Kirchlein führt uns der Weg zum Godafoss, dem Götterwasserfall. Wieder was für Nicht-Isländer: Foss heißt Wasserfall. Spektakulär rauscht einer der bekanntesten Wasserfälle Islands über die Felsen. Dann Husavik, die Wal-Hauptstadt: bei einer Walbeobachtungsfahrt auf einem Fischerboot sind Humpbacks, also Buckelwale zu sehen. Ein voller Erfolg, die Tour, und doppelt so schön bei allerbestem Sommerwetter wie heute. Anschließend locken die Sonnenterassen von Cafés und Restaurants direkt am Hafen.

 

14. Juli

Polar Circle

Naja, nicht ganz. Aber fast sind wir da: am Polarkreis. Morgen kommen wir ihm noch ein kleines Stückchen näher während unserer nächsten Etappe. Aber schon eine klasse Leistung der Landfrauen vor über 100 Jahren, so einen herrlichen Botanischen Garten hier in Akureyri anzulegen mit Pflanzen auch aus subtropischen Regionen der Erde, die hier wachsen, blühen und gedeihen! Auch andere Kultur kam heute nicht zu kurz: ein Besuch der alten Torfkirche Víðimýri (Torf-, nicht Dorfkirche!) stand ebenso auf dem Programm wie ein Abstecher zum Torfbauernhof Glaumbær, der bis ins letzte Jahrhundert noch bewirtschaftet wurde. Ansonsten: ein Gebirgspass, der urplötzlich mitten im Sommer wegen Neuschnees zwar nicht gesperrt, aber dennoch unpassierbar war, schmale Tunnel auf der Umleitungsstrecke, Islandpferde in Hülle und Fülle sowie herrliche Natur, Natur und nochmals Natur. Wer nie hier war, wird nicht glauben können, wie schön und abwechslungsreich die Insel aus Feuer und Eis tatsächlich ist! Unsere dreiwöchige Reise könnte problemlos noch länger dauern!

 

13. Juli

On the road again

Heute verlassen wir die herrlichen Westfjorde Islands und haben die längste Fahretappe unserer Reise vor uns. Um etliche kleine Fjorde geht es auf der Küstenstraße ringherum - eine abkürzende Straße gibt es nicht.
Über den Pass, durch die Hochebene und das Laxadalurtal erreichen wir die Halbinsel Vatnsness, alles Schauplätze der legendären Island-Sagas.
Viele Kilometer der Strecke sind wieder Schotterpiste, teilweise vom Nebel und der Feuchtigkeit schmierig und nur vorsichtig zu befahren. Kein Wunder, dass unsere Wohnmobile heute wieder entsprechend aussehen. Aber die schlimmsten gravel roads haben wir jetzt hinter uns - nun lohnt es sich, die Fahrzeuge an einer der Tankstellen sauber zu machen: entsprechende Waschplätze zum Selberwaschen stehen überall kostenfrei zur Verfügung.
Abends sind alle Mitreisenden noch so eben pünktlich zum WM-Finale eingetroffen - zum Glück gelang es mir noch heute Nachmittag auf den letzten Drücker, in einem nahegelegenen Restaurant mit Fußball-Leinwand einen Tisch für uns alle zu ergattern. Der Abend ist gerettet - puh...

 

12. Juli

Kurz vor Grönland

Ein erfüllter, sonnenreicher, schöner und entspannter Tag - obwohl wir kurz vor Grönland sind: näher dran als von Europas westlichstem Punkt Latrabjarg kommen wir der größten Insel der Welt nicht mehr - es sind nicht ganz 300 Kilometer bis Grönland, was zu Dänemark gehört.
Über zig Kilometer führen uns Schotterpisten, eingeklemmt zwischen steilem Fels und tiefem Abgrund zum Meer, zur größten Attraktion in den Westfjorden, nämlich den Vogelklippen von Latrabjarg. Auch als Nicht-Vogelkundler und ornithologisch völlig Uninteressiertem wird man in den Bann gezogen. Und nun sehen wir sie aus nächster Nähe, die putzigen Papageientaucher oder "Puffins", wie sie hier genannt werden, mit ihren lustigen Gesichtern. Halsbrecherisch, wie einige Fotoverrückte sich mit ihren Kameras an die Tiere heranmachen - den bis zu 400 Meter senkrechten Abgrund zum Greifen nah...


11. Juli

Westfjorde

Abschied von Stykkisholmur und Fährüberfahrt über den Breidafjord in die einsamen und rauhen isländischen Westfjorde.
Nach dem Einchecken auf dem Campground (mit Blick übers Meer - herrlich!) testen wir die Schotterpisten: auf geht´s zum schönsten Wasserfall hier oben: Dynjandi. Unsere Wohnmobile sehen danach aus, als seien wir die Rallye Paris - Dakar mitgefahren.
Unweit unseres Campingplatzes ein natürlicher kleiner Thermalpool unmittelbar am Strand gelegen - idyllisch, herrlich und dazu noch eintrittsfrei. Ein Gedicht, so ein Bad im warmen Wasser nach einem langen Tag unterwegs! Das lässt sich niemand nehmen.

 

10. Juli

Snaefellsnesjökull

So heißt der Gletscher, der die gleichnamige Halbinsel überthront. Die isländischen Namen sind schwierig auszusprechen für unsere Münder!
Vulkankegel, schwarze Kieselsteinstrände, dramatische Felsküsten voller brütender Seevögel und unendliche, von Moosen bedeckte Lavafelder bis zum Horizont säumten heute unseren Weg. Lange Spaziergänge waren angesagt - in schnuckeligen kleinen Cafés gab es dann die wohlverdienten Pausen.
Und wer wollte, konnte auch die hiesige kulinarische Spezialität "Hakarl" einmal ausprobieren: der "Gammelhai" war nach mehreren Monaten Reifezeit im Erdreich aber nicht so der Hit für unsere verwöhnten deutschen Gaumen...

 

 

 

09. Juli

Unterwegs gen Norden!

Bevor wir uns so richtig auf den Weg machen, besuchen wir noch fix die Blaue Lagune am frühen Morgen - und sind gleich wieder weg! Nicht wegen des heut früh hier herrschenden Schmuddelwetters, wie wir es von unserem Herbst her kennen: grad dann ist es im 38°C warmen Wasser urgemütlich. Nein, sondern wegen der Busladungen von Touristen, die gleich zu zig Dutzenden hierher gekarrt werden und Schlangen vor den Kassen stehen.
Zum Glück sind wir unabhängig und eigenständig unterwegs, können unsere Zeiten, unsere Route, unsere Stopps frei wählen: und werden am vorletzten Reisetag, wenn wir wieder hier sind, uns eine ruhigere Badezeit aussuchen!

 

08. Juli

Los geht´s!

Ein kurzer Flug zu unserer Wohnmobilreise auf die Insel aus Feuer und Eis. Fast 3 Wochen lang werden wir Land und Leute erkunden. Der Vermieter unserer Wohnmobile hat sich ordentlich ins Zeug geschmissen: wir alle haben fast nagelneue Wohnmobile erhalten - und dazu noch Luxusfahrzeuge eines bekannten deutschen Fabrikats. Herrlich!
Nach der Einweisung und Klärung aller noch offenen Fragen folgt die kurze Fahrt zum nahen Campingplatz - die Blaue Lagune müssen wir uns heute verkneifen! Warum? Na, Deutschland spielt doch Fußball gegen Brasilien im WM-Halbfinale! Auf dem Campingplatz und auch in einem nahegelegenen Restaurant wird das Spiel übertragen: der Abend ist gerettet! Gell, Jochen??? :-) Und dann noch das unvergessliche Ergebnis: 7:1 für Jogis Jungs! Wenn das kein gutes Omen für unsere Traumreise ist!

 

 

 

So lief die Island-Reise:

 

(Mehr Fotos von dieser Traumreise hier!)

 

07. August

Und tschüss!

Reykjavik. Letzter Reisetag. Sightseeing, Shopping, Bummeln. Und noch ein letztes Mal ein Thermalbad aufsuchen – etwas außerhalb der Hauptstadt.
Aber der Reihe nach: ein Stück weit die Ringstraße zurück, fiel uns gestern ein Thermalbad auf. Eine knappe Stunde Fußmarsch bergan, dann ein warmes bis heißes Flüsschen nahezu allein für uns: super!
Der Nachmittag gehört anschließend Reykjavik. Direkt am Meer steht das „Weiße Haus“ – hat aber nichts mit Washington zu tun. Oder doch: Ronald Reagan, der damalige US-Präsident, hat sich hier 1986 mit Michail Gorbatschow getroffen und die Abrüstungsverträge betreffend der Mittelstrecken-raketen unterzeichnet. Weiter geht es am Meer entlang: erst das stilisierte Wikingerschiff, was an die ersten Siedler Islands erinnern soll, danach die neue Konzerthalle Harpa mit ihren bunten, eigentümlichen Fenstern. Nahe des Stadtzentrums steht das hässliche Beton-Rathaus mit der topografischen Darstellung Islands, einen kurzen Fußmarsch entfernt die riesige Hallgrimskirkja mit ihrer gewaltigen Orgel – all das steht heute auf unserem Programmzettel.
Dann noch ein Bummel entlang der Haupteinkaufsstraßen: mit Souvenireinkäufen für meine bald beginnenden bundesweiten Island-Reisevorträge bei den Volkshochschulen geht der Tag recht früh zu Ende, denn die Nacht wird kurz, unser Flieger gen Heimat startet am frühen Morgen. Tschüss Island, es war richtig klasse hier!

 

 

06. August

Der Kreis schließt sich

Einmal rund um Island: nach einer wunderschönen Sommer-Tour sind wir wieder in Reykjavik angekommen. Unsere heutige Etappe, wir fahren pro Tag im Schnitt zirka 200 Kilometer weit, führt uns zu zwei der bekanntesten isländischen Attraktionen: Geysir und Gullfoss am „Goldenen Kreis“. Hier hetzen auch die Bustouristen entlang, die nur wenig Zeit für Island haben – so wie die Gäste eines der „Aida“-Schiffe, die wir dort treffen.
Nach dem hiesigen Geysir sind weltweit alle anderen Geysire benannt. Im Thermalgebiet um den Geysir herum blubbern auch wieder glasklare Pools mit Schwefel-„Duft“. Und der „Strokkur“-Geysir schießt regelmäßig alle paar Minuten seine Wassermassen bis zu 30 Meter hoch in den heute wieder strahlendblauen Himmel. Meine Mitreisenden habe ich vorgewarnt: beim Ausbruch des Geysirs auf die Windrichtung achten! Sonst duscht Einen die Gischt – ähnlich wie die gestressten Bustouristen. Nein, nein, schadenfroh sind wir gar nicht – wir doch nicht... Aber wir bedauern sie…
Kommt, Leute, einer geht noch: der letzte Wasserfall auf unserer Reise ist dann der „Goldene Wasserfall“: der Gullfoss.
Auf dem Weg nach Reykjavik verabschieden uns aus der Ferne noch die Vulkane Hekla und Katla. Auch die Gletscher Langjökull und Snaefellsnessjökull, die uns zu Reisebeginn schon mit ihren leuchtendweißen Schneehauben begrüßt haben, lassen sich zum Abschied noch einmal sehen. Die Sicht heute bei klarer Luft und Sonnenschein ist fantastisch: der Snaefellsnessjökull ist sehr deutlich zu sehen, obwohl er über 100 Kilometer Luftlinie entfernt ist von uns: unglaublich! Ach, wie gern würden wir diese Traumreise gleich nochmals machen…

 

05. August

Hochland

Unsere Autos bleiben heute mal stehen!
Wir werden abgeholt von einem allradtauglichen Bus und haben eine private Chartertour in das farbenprächtige Hochlandgebiet Landmannalaugar vor uns. Vorbei an aktiven Vulkanen, deren Ausbrüche längst überfällig sind, geht es immer tiefer in das Landesinnere hinein. Wir durchqueren mit unserem Gefährt so einige Flüsse und erklimmen steile Schotterpisten, bevor wir am Ziel angekommen zu einer abwechslungsreichen Wanderung starten: durch urige Lavafelder, vorbei an dampfenden Erdlöchern und umgeben von bunten Bergen und unheimlichen Vulkankratern.
Nächste Attraktion: eine natürliche heiße Quelle, in der man wohltuend baden kann. Bevor es nach einem erfüllten Tag wieder zurück auf „unsere“ Farm geht, stärken wir uns noch mit Kaffee und Kuchen, die in zwei alten, ausrangierten amerikanischen Schulbussen verkauft werden.
Wir haben heute einen lokalen Tourguide dabei, der uns die Besonderheiten von Landmannalaugar nahe bringt, eine Menge Wissenswertes über Island im Allgemeinen berichtet und uns zum Schluss noch mit einem isländischen Abschiedslied entlässt. Aber wir lassen uns nicht lumpen: wir haben gute Sänger in unserer Gruppe und haben uns standesgemäß revanchiert!
Am Abend, nach dem gemeinsamen Dinner, haben wir noch lange zusammen gesessen - es war unser letzter Abend in der Gruppe, denn ab morgen in Reykjavik wollen wir, versehen mit meinen Tipps und Vorschlägen, jeder nach Gutdünken die restlichen Urlaubstage verbringen. Unsere gemeinsame Traumreise durch das wunderschöne Island haben wir daher heute schon einmal Revue passieren lassen und dabei kam ein wenig Melancholie auf - Ulrike, vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte und Dein mutiges Solo im Namen der Mitreisenden: Hut ab! Wie auch Ihr, freue ich mich heute schon auf unser Wiedersehenstreffen! Ihr ward alle einfach nur klasse, eine super Reisegruppe und Ihr habt es mir wie bei unseren früheren gemeinsamen Downunder-Reisen auch dieses Mal wieder sehr leicht gemacht - ich sag nur eins: 

D a n k e !!

 

04. August

Reiseleiter-Glück

Ein Wetter, wie es einfach besser nicht sein kann, eine umwerfend schöne und abwechslungsreiche Landschaft: das ist Island wie im Bilderbuch! Dazu eine Reisegruppe, die einfach nur klasse drauf ist und ein grinsendes Strahlen aufgesetzt hat bis zu den Ohrläppchen: alles das zusammen ist der Traum und das Glück jedes Reiseleiters! Heute war wieder so ein Tag: einfach perfekt mit allem Drum und Dran.
Wir laufen über schwarzen Lavasand, sehen Basaltsäulen am Strand, sind umgeben von mehr zutraulichen, knuffigen Papageientauchern, als wir zählen können, wir wandern um den Leuchtturm und über Felsbögen auf eine verlassene Halbinsel im Meer – und die ganze Szenerie wird überthront von majestätischen Gletschern. Nicht zu vergessen Skogarfoss (mit tollem, bunten Regenbogen) und Seljalandfoss (dessen herunterprasselnde Wassermassen man auch von hinten bestaunen kann). Für Technik-Freaks das Museum für alte Technik, für die anderen das Kunsthandwerkmuseum gleich nebenan. Und für alle dann zum Schluss: das Skogar-Kaffi mit himmlischer Schokoladen- und Marzipantorte. Übernachtet wird heute und morgen auf einer Farm. Im Stall junge Lämmer und jede Menge Islandpferde mit ihren Fohlen.

 

03. August

Gletscher, Gletscher und kein Ende

Auf James Bond´s Spuren: „Stirb an einem anderen Tag“ wurde teilweise hier gedreht, „Tomb Raider“ ebenfalls - die Gletscherlagune Jökulsarlon ist einfach nur spektakulär! Von Europas größtem Gletscher Vatnajökull erreichen mehrere Gletscherzungen die Ringstraße Nr. 1 – Jökulsarlon, die Lagune des Breidamerkurjökull, ist die Schönste von allen. Wir umkreisen die schwimmenden Eisberge im Amphibienfahrzeug und erfahren viel Wissenswertes über das leuchtend blaue Eis, die schmelzenden Gletscher und einiges mehr. Fotogen sind glasklare Eisblöcke auf schwarzen Sand gestrandet und einige von uns haben sogar das Glück, Robben beim Jagen zu entdecken.

Unser nächstes Ziel: der Skaftafell-Nationalpark mit seinen hohen Berggipfeln, in der Sonne weiß strahlenden Gletschern, lauschigen Wäldern und brodelnden Wasserfällen – hier muss man einfach wandern gehen! Wir laufen hinauf zum Svartifoss, dem bekanntesten Wasserfall wegen seiner schwarzen Basaltsäulen. Der Ausblick von oben, bei strahlendem Sonnenschein, über unendliche Sanderflächen und mehrere Gletscherzungen: atemberaubend! Das Besucherzentrum lockt anschließend nicht nur mit einem Café, sondern auch mit informativen Bildern und Erklärungen über die Entstehung der gewaltigen, beeindruckenden Natur um uns herum. Die Gletscherzunge Svinafellsjökull, gleich um die Ecke, ist direkt mit dem Auto erreichbar – hier klettern wir an der Felswand unmittelbar neben dem dicken Eispanzer.

Weil das Wetter heute wieder bombastisch ist (warum haben wir bloß morgens keine Shorts angezogen?!?), fahren wir an unserer Unterkunft erstmal vorbei und entdecken noch schnell den Fjardrargljufur-Canyon: wer schwindelfrei ist, blickt von schmalen Felsgraden in die gähnende Tiefe – irgendwie bedrohlich, unheimlich…

 

02. August

Panoramafahrt

Eine der schönsten Ecken Islands wie auf einer Multivisions-Großbildleinwand: so zieht die Landschaft spektakulär an uns vorüber. Da wir nicht im Konvoi fahren, sondern jeder für sich, können wir anhalten wann, wo, wie und so oft wir wollen, um dieses herrliche Land auf uns wirken zu lassen. Wir fahren die Ringstraße, Islands Hauptverkehrsverbindung mit kaum Verkehr – links liegt der weite Atlantik, rechts die dramatischen Berge und wir sind mittendrin.

Ab und zu spitzelt er schon zu uns herüber, ganz aus der Ferne: der Vatnajökull, Europas größter Gletscher, dem wir morgen ganz nah sein werden. Ansonsten: niedliche Fischerörtchen, reizende kleine Inselchen, hohe Steilhänge voller Geröll, bunte Leuchttürme, Bergspitzen mit in der Sonne leuchtendem Schnee und immer wieder Ausläufer des Vatnajökull.

Kurz vor unserem Tagesziel, einer schnuckeligen Farm bei Höfn, führt eine Stichstraße bis ans Meer. Wir klettern über Felsen und beobachten jede Menge Seevögel – ja sogar Robben sind direkt vor uns auf Fischfang. Und dann, auf dem letzten Kilometer, plötzlich ein Rentier genau neben der Straße: mein erstes! Ein Glücksfall!

Statt wie alle Anderen faulenzend mit einer Tasse Kaffee in der Sonne zu sitzen und den Tag ausklingen zu lassen, muss ich wieder zurück in den nächsten Ort in die Werkstatt: mein Autoreifen ist platt – auch das ist Island!

(Mehr Fotos von dieser Traumreise hier!)

 

 01. August

Ostfjorde

Fahrt durch die Ostfjorde, Islands Armenhaus. Kaum besiedelt, dafür Natur pur. Karges Hochland, schwarze Lavasandstrände voller Treibholz, schneebedeckte Berge im Dunst. Muss das ein hartes Leben hier sein… Selbst der Himmel war traurig und öffnete ein paar Mal seine Schleusen.
Dann ein Warnsignal im Display unseres Autos: Glatteisgefahr! 4,5° C Außentemperatur, isländischer Hochsommer – brrr!

Total überrascht aber sind wir, als in dieser Einöde unser Mobiltelefon klingelt: Uwe, ein ehemaliger Reiseleiter-Kollege aus Deutschland, ist soeben mit seiner Reisegruppe im Fährhafen hier an der Ostküste eingetroffen! Wie gut schmeckt doch ein unverhofftes gemeinsames Lunch mit Freunden…
Danke für Deinen Anruf, Uwe!

Kurz vor Egilsstadir ändert sich die Landschaft, wird lieblicher und die Sonne kommt heraus. Der Hengifoss ist der dritthöchste Wasserfall in Island: 120 Meter hoch. Anstrengend ist der Weg bergauf, aber lohnenswert der Ausblick auf das donnernde Wasser. Ein Informationszentrum über das aus Umweltschutzgründen stark umstrittene Staudammprojekt zur Stromversorgung eines amerikanischen Aluminiumwerkes liegt noch auf dem Weg zu unserem Hotel. Wir wohnen traumhaft direkt im Wald mit herrlichem Blick auf den See Lagarfljoet. Es ist der einzige Wald Islands mit dem höchsten Baum des Landes: dieser ist immerhin 24 Meter hoch. Abends, gemütlich auf Ledersofas im Hotel, als letzter Programmpunkt des Tages dann die tägliche Besprechung der morgigen Route: unser Skipper-Treffen.

 

31. Juli

Weihnachten

Keine Sorge, ich habe mich nicht mit der Jahreszeit vertan. Und es haben auch keine isländischen Elfen oder Trolle mit mir ihren Schabernack getrieben. Aber bei der heutigen Fahrt in den nordöstlichsten Zipfel der „Insel aus Feuer und Eis“ kommt mir unweigerlich Weihnachten in den Sinn – wir haben heute hier Husbyer Weihnachtswetter. Aber egal, es soll wieder aufwärts gehen und wir haben ja hier sogar schon Strandwetter gehabt.

Als wir an der Kasse der Walbeobachtungstouren vor Kälte, Nebel und starkem Seegang gewarnt werden, entscheiden wir uns spontan um: das Walmuseum von Husavik ist absolut sehenswert und ungeheuer informativ – eine sehr gute Alternative und eine wirkliche Empfehlung wert!

Auf dem weiteren Weg: Asbyrgi. Der isländischen Sage nach entstanden durch einen Fehltritt des achtbeinigen Pferdes von Gott Odin. Senkrechte Felswände bilden ein kilometerweites Hufeisen, welches mit einem Wäldchen und einem kleinen See ausgefüllt ist. Der Spaziergang dort ist eine willkommene Abwechslung zur Autofahrt.

Übernachtet wird heut in Raufarhöfn, fast genau auf dem Polarkreis gelegen. Angekommen mit dem Gefühl, irgendwo im tiefsten Sibirien gelandet zu sein, ist es der größte Ort weit und breit. Mit immerhin 170 Einwohnern und einem guten Hotel samt Restaurant, was keiner der Mitreisenden hier in der